Praktiken des Lehr- und Unterrichtsfilms in Österreich

Zum Projekt

Im 20. Jahrhundert wurde Film in Österreich in einer Vielzahl pädagogischer und didaktischer Kontexte eingesetzt. Trotzdem gab es bislang noch keine umfangreiche Untersuchung zum Lehr- und Unterrichtsfilm in Österreich. Das Forschungsprojekt Praktiken des Lehr- und Unterrichtsfilms in Österreich (Juli 2019 bis März 2023) hat diese Lücke zu füllen begonnen. Es erforschte die Geschichte der Verwendung von Film in Erziehungs- und Lehrzusammenhängen in Österreich zwischen 1918 und Ende der 1960er Jahre. Die untersuchten Kontexte reichen vom Einsatz im Klassenzimmer und Vorführungen im Rahmen der Volksbildung bis zu universitärer Fachlehre und Berufsbildung.

Gegenstand unserer Forschung waren der Lehr- und Unterrichtsfilm als Praktiken. Dieses Verständnis von Praktiken umfasst nicht nur die projizierten Filme, sondern auch die Institutionen, die diese in Auftrag gegeben und vertrieben haben, die Rechtsvorschriften, die zur Regulierung von belehrenden und erziehenden Filmvorführungen erlassen wurden sowie die Orte und Situationen der Vorführung. Die Praktiken des Lehr- und Unterrichtsfilms, so unsere zentrale These, nehmen konkrete Formen an in der Verknüpfung zwischen institutionellen Strategien, Vorführungssituationen und den Formen, Stilen und Inhalten der gezeigten Filme.

Wesentliche Ergebnisse des Projekts sind seit 4. Juli 2023 auf der Datenbank und Mediensammlung "Lehrfilmpraktiken" frei zugänglich. Dort finden sich alle Informationen zum Projekt, die während der Laufzeit auch hier gesammelt wurden, auf dem aktuellsten Stand. Die Seite der Universität Wien, die Sie hier sehen, wird ab Juli 2023 nicht mehr aktualisiert.

Die Datenbank und Mediensammlung enthält unter anderem:

 ausrecherchierte Einträge zu 50 Personen und 27 Organisationen

19 thematische Fallstudien zu Praktiken des pädagogischen Einsatzes von Filmen in Österreich (darunter eine Fallstudie zur Schulkino-Infrastruktur Österreichs in den 1920er und 1930er Jahren, mit 149 verzeichneten Zeigeorten)

Digitalisate ausgewählter Objekte mit Kontextinformationen: 38 Filme, 20 Bildobjekte (vor allem Lichtbildreihen) und über 380 Texte

Metadaten zu über 850 im Rahmen des Projekts gesichteten Filmen und Videos (Credits, inhaltliche und formale Zuordnungen, Archivherkunft…

weitere Informationen zum Projekt, seinen Thesen und Ergebnissen, samt Links zu wissenschaftlichen Publikationen

Sie soll weiterführende Untersuchungen zur Geschichte von Lehrmedien unterstützen und auch durch folgende Forschung weiterwachsen. Wir wünschen spannende Erkundungen und freuen uns über Rückmeldungen und Fragen!

Das Bild im Dienste der Schule und Volksbildung, 1.10.1929, S. 182.

 

Projektpartner:
tfm | Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien (Forschungsstätte)
Ludwig Boltzmann Institute for Digital History, Wien (Nationaler Forschungspartner)

Kooperationen:
Österreichisches Filmmuseum, Wien
Österreichische Mediathek, Wien
Österreichisches Volkshochschularchiv, Wien

Laufzeit: 01.07.2019–31.03.2023

Fördergeber: FWF Der Wissenschaftsfonds – Einzelprojekt (P 32343-G)

Projektbeiräte:

Thomas Heise (Akademie der bildenden Künste, Wien)
Kay Hoffmann (Haus des Dokumentarfilms, Stuttgart)
Mats Jönsson (Institutionen för kulturvetenskaper, Göteborgs universitet)
Eef Masson (ehemals: Capaciteitsgroep Media & Cultuur, Universiteit van Amsterdam)
Rick Prelinger (Prelinger Library; University of California, Santa Cruz)
Christian Swertz (Institut für Bildungswissenschaft, Universität Wien)